Ich werde Pilot! Warum kam diese Erkenntnis nicht schon zur Zeit der Berufswahl. Bank? Laaangweilig!
Pilot in der Bay of Islands muss man werden. Was man tun muss? Erstmal fliegt man eine kleine Propeller-Maschine mit einer Handvoll Touristen von Paihia aus über den 90-Mile Beach hoch in den Norden. Man landet auf einer Graspiste, um dann in rasendem Tempo mit einem Gelände-Minibus in Richtung Cape Reinga zu brettern. Hier schaut man sich Tag für Tag die traumhafen Ausblicke an, um danach weiter in Richtung Traumstand zu brettern (ja, die Wiederholung von "brettern" ist bewußt und angebracht). An dieser Stelle bereitet man Tee und Kaffe zu, reicht Kuchen in die Runde und blickt auf einen grandiosen Stand. In Folge geht es weiter zu der Giant Sand Dune, um vorzumachen, wie man auf einem Board am Besten den die gigantischen Sanddünen herunter...brettert.
Zum Schluß fliegt man zurück über traumhafte Buchten in schimmerten türkis, azur- und dunkelblau, sieht kleine begrünte Inseln und einen unendlichen Horizont.
Wenn Ihr mich also suchen solltet -> ich bin gerade dabei meine Qualifikationen zusammenzustellen...Tee & Kaffee zubereiten kann ich schon...
Die Bay of Islands befindet sich ganz im Norden der Nordinsel an der Pazifikküste. Man könnte denken: "nicht weit von Auckland". Aber die Strecke zieht sich doch über 250 km. Die Motorways hier sind nicht mit unseren Autobahnen zu vergleichen, man fährt hier maximal 100-120 km/h. Nachdem wir Auckland hinter uns gelassen haben, fahren wir durch eine grüne, hügelige Landschaft, ab und zu lässt sich das Meer im Osten erblicken; so nah dran, dass die Vorfreude mit jedem Kilometer steigt…
Die Bay of Islands beschreibt eine Bucht, in der es ca. 100 größere und kleinere Inseln gibt. Das Gebiet ist für die Nationalhistorie des Staates Neuseeland bedeutend, da hier die berühmten / berüchtigten Waitangi Verträge der englischen Siedler mit den maorischen Ureinwohnern geschlossen wurden. Dieser Vertrag regelte auch den Landbesitz, was im Nachgang zu einer massiven Benachteiligung der Maori führte, die sich daher auch natürlich hinters Licht geführt sahen. Folge: eine Menge an teilweise kriegerischen Auseinandersetzungen.
In der Gegenwart ist man von derart unschönen Gedanken weit entfernt: Das Wetter ist bombig, von Balkon unseres Apartments haben wir Blick über die gesamte Bucht und können mit kleinen Kanus zu der nächstgelegenen Insel paddeln. Hier fühlen sich nur ein paar Kormorane gestört und äußern dies lautstark.
Aber das Beste kommt noch: Wir werden das ganze Szenario mit Salt Air auch noch von oben erkunden.
Die grünen Hügellandschaften wirken wie Hobbitland pur, doch sobald die Küstenlinie in Sichtweite gerät, ist man einfach nur noch am Staunen.
Der 90-Mile-Beach erscheint endlos und man kann sogar winzige Autos darauf sehen.
Dieser ist zwar nur 88 Kilometer lang, aber gut, irgendwer wird sich bei der Namensgebung etwas gedacht haben. Schön ist der allemal. Keine Hotels, keine Straße, dieser Strandabschnitt ist sich selbst überlassen. Man darf aber auf dem Strand selber mit dem Auto fahren oder die Strecke wandern.
Und die Bay of Islands selbst perfektioniert das Farbenspiel zwischen blau, grün und sandfarben.
Wir fliegen über Traumbuchten, Sandbänke und bewaldete Inselgruppen und sind einfach nur geflasht von so viel purer Schönheit.
Wortbeitrag Ende - lasst Bilder sprechen!
Nach Cape Rainga geht es "on the flight". Der Airport wartet schon. Landebahn: eine Graswiese. Bodenpersonal: Rinder und Schafe.
Von hier aus sind es noch ca. 15-20 km in Norden zum Cape Reinga, Sehnsuchtsort vieler Touristen, die sich teilweise hier am nördlichsten Punkt Neuseelands wähnen. Das ist zwar nicht ganz korrekt, der nördlichste Punkt ist noch etwas weiter östlich, aber dies hier ist mit Sicherheit der schönste und am einfachsten begehbare nördlichste Punkt der Insel. Ein weißer Leuchtturm weist den Seefahrern hier, wo der blaue Pazifik und die etwas sandig türkise Tasman Sea zusammen kommen, den Weg. In der Ferne können wir die vorgelagerten Three King Islands sehen. Ein Wegweiser zeigt uns die Distanzen zu verschiedenen Orten an, und ja, wir fühlen uns tatsächlich 18.000 km weit weg von Europa.
Cape Reinga ist nicht nur Wallfahrtsort für an Fernweh Leidende, sondern auch heiligste Stätte der Maori. Einer Legende nach gleiten hier die Seelen der Verstorbenen an einem Baum auf einem Felsen ins Wasser und machen sich auf den Weg nach Hawaiki, dem Ort, an dem die Toten zusammen kommen.
Wir verstehen, warum dieser Ort für die Ureinwohnern etwas Besonderes darstellt. Wunderschön, gewaltig, etwas mystisch.
Als weiterer Höhepunkt warten die Giant Sand Dunes: gigantische Schneeverwehungen an der Westküste, aufgetürmt durch die hier vorherrschenden Winde. Diese Dünen werden bis zu 30 m hoch, beim Walk fühlt man sich wie in der Sahara: überall nur Sand und Sonne. Wir sind ausgerüstet mit kleinen Surfbrettern, mit diesen lassen sich die Dünen sogar bergab befahren: geeignete Stelle aussuchen, bäuchlings aufs Brett legen und runter rattern. Bei einer relativ niedrigen Düne klappt das auf Anhieb. Die Herausforderung liegt bei einer großen Düne liegt allerdings zunächst beim Besteigen derselben: 30 m Höhe, sandiger Aufstieg (man rutscht also immer wieder ein Stück runter) - und ein extremer Neigungswinkel. Das geht mal richtig auf die Kondition und die Beine. Die Abfahrt vollzog sich rasant und am Ende mit einer kleinen Bruchlandung, da sich etwas Schräglage bei der Abfahrt gebildet hat, man aber auch nicht Bremsen wollte. No Risk - no Fun.
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Dr.K. (Samstag, 08 März 2014 22:17)
Great pictures - amusing comments!
mauhe (Sonntag, 09 März 2014 19:28)
Wir möchten die ersten Kunden sein-hoert sich extrem gut an, wau
C&A (Sonntag, 09 März 2014 23:36)
wow wow wow!!! das sieht alles traumhaft aus. unglaublich schöne Bilder, hätten nie gedacht, dass es da so riesige Sanddünen gibt! mach mal schnell deinen Pilotenschein!