Erkunde die Tempel von Angkor 

Angkor Wat bei Sonnenaufgang
Angkor Wat bei Sonnenaufgang

Angkor Wat - Fester Bestandteil weltweiter "What to see before you die"-Listen. 
Und seitdem Lara Croft hier war, haben auch die weniger kulturell oder geschichtlich Interessierten von uns ein klares Bild vor Augen wie Angkors Tempel aussehen sollten:
Mystisch, abenteuerlich und einsam! 
Schauen wir doch mal, wie nah (oder fern) sich Wunsch und Wirklichkeit hier sind...

Nur 2,5 Tage habe ich für die Erkundung von Siem Reap und der Tempel des Angkor-Komplexes.
Und das auch noch in der Regenzeit. Wobei sich dies eher als Segen herausstellt, denn das einhellige Feedback der Einheimischen ist, dass im Verhältnis gerade sehr wenige Touristen vor Ort sind. Tatsächlich gab es einige wirklich überlaufene Stellen (Stichwort Sonnenaufgang), aber auch Orte und Zeiten, die sich fast einsam anfühlten. 
Außerdem hat es in drei Tagen genau einmal geregnet. Zwei Stunden lang richtig heftig. Danach stand zwar die Straße unter Wasser, aber gleichzeitig war die Sonne wieder da.

Komm mit auf die Erkundungstour - In alte Ruinen und Zeitzeugen längste vergangener Reiche. 

Ta Prohm

Ta Prohm Tempel
Ta Prohm Tempel


Ausgangspunkt für Touren nach Angkor ist fast immer Siem Reap. Von dort ist es leicht einen TukTuk-Fahrer zu organisieren, der einen in etwa einer Viertelstunde zu den Tempeln bringt. Zuvor hält man auf dem Weg noch am Ticketschalter, an dem 1-,3- oder 7-Tages-Tickets verkauft werden. 


Unser erstes Ziel ist Ta Prohm. Sinnbildlich und buchstäblich holt sich die Natur hier ihr Territorium zurück. Während die früher herrschaftlichen Tempel verfallen und oft nur bröckelnde Ruinen zurückbleiben, breiten sich mächtige Baumwurzeln immer weiter aus. Durch das Blätterdach fallen Sonnenstrahlen ein und verleihen dem Ganzen diesen Hauch von Mystik. 
Zumindest bis die nächste Reisegruppe, bewaffnet mit Selfiesticks, den Weg überrollt. Von daher lohnt es sich auf jeden Fall den Vormittag zu vermeiden und ein wenig Zeit mitzubringen. Die Reisegruppen sind nämlich immer gut getaktet und daher bald wieder verschwunden. 
Neben den klassischen Bildern beeindrucken vor allem die Details: Kunstvolle Reliefs, verzierte Torbögen und steinerne Figuren, die wahrscheinlich noch vom altem Glanz des Khmer-Reiches erzählen könnten.

Angkor Wat

Mönch in Angkor Wat
Mönch in Angkor Wat


Es ist früher Morgen. 5.30h klingelt der Wecker. Die ist der Moment, in dem sich die meisten fragen, warum sie sich das antun. Aber wenn man schon einmal hier ist, dass möchte man auch gerne den Sonnenaufgang in Angkor Wat sehen. Und so wunderschön die Fotos auch immer sein mögen: Nein, Du bist nicht alleine dort! 

Die Fotografen tummeln sich an dem kleinen See vor dem inneren Tempel, um die Spiegelung ideal aufzufangen. 


Kaum ist jedoch die Sonne aufgegangen, leert sich der Ort schnell. Viele waren nur für den Sonnenaufgang da oder man zieht weiter zu den anderen Tempeln. Jetzt kann man gemütlich durch Angkor Wat schlendern ohne jemandem auf die Füße zu treten. 


Es ist allerdings wie so oft: Zu viel Erwartungshaltung im Vorfeld ist dem Erlebnis nicht zwingend zuträglich. 

Wisst Ihr, was ich meine?


Und trotzdem: Es lohnt sich! 

Weil der Ort zauberhaft ist, wenn Du in der Lage bist die Umstehenden auszublenden und einfach nur zu schauen und die frische Morgenluft zu atmen. 


Den Sonnenuntergang hingegen auf dem Hügel von Phnom Bakheng kann man machen, muss man aber nicht! 

Wenn, dann sollte man rechtzeitig da sein (mindestens eine Stunde vor Sonnenuntergang), denn die Anzahl der Besucher ist limitiert. Dann bilden sich lange Schlangen und erst wenn wieder jemand vom Tempel auf der Bergspitze herunterkommt, dürfen die nächsten Besucher hoch.  
Und oben ist es ohne Ende trubelig - es gibt schönere Orte, um den Sonnenuntergang zu genießen.
Blick von Phnom Bakheng auf Angkor Wat
Blick von Phnom Bakheng auf Angkor Wat

Angkor Thom

Bayon
Bayon


Angkor Thom ist eigentlich in riesiger Komplex aus verschiedenen Tempelanlagen.

Umgeben von einem Wassergraben, gelangst Du durch eins der vier Tore in das monumentale Areal.  


Am Nachmittag wird Bayon mit seinen über 200 lächelnden Gesichtern in ein warmes Licht getaucht. Da diese in alle vier Himmelsrichtungen ausgerichtet sind, wirst Du also nie unbeobachtet sein. Allerdings strahlen sie soviel Frieden und Ruhe aus, was diesen Ort wirklich ganz Besonders erscheinen lässt. 


Über die Elefantenterrasse, die ursprünglich für Zeremonien und Audienzen genutzt wurde, geht es weiter zum Baphuon. 

Die Symmetrie hier soll an den Berg Meru erinnern. Obwohl es nicht viele Stufe bis zur Spitze der Pyramide sind, sorgt die Hitze dafür, dass der Weg dennoch anstrengend genug ist. 

Preah Khan

Wer sich wirklich etwas Einsamkeit wünscht, für den ist Preah Khan eine gute Wahl. Die Reisegruppen konzentrieren sich meist auf die drei Haupttempel Angkor Wat, Ta Prohm und Angkor Thom. 
Und so war hier am späten Vormittag eine wunderbare Stille zu finden. Zudem gibt es einen langen Weg durch das Innere der Gebäude und auch der Dschungel selbst sorgt für viele schattige Plätze. 
Ein guter Ort für eine Pause vom Tempel-Trubel. 

Siem Reap

Lebendig, bunt und unglaublich offen. So habe ich Siem Reap und seine Bewohner erlebt. 

Vor allem sieht man viele junge Menschen, was teilweise einen sehr traurigen Hintergrund hat.

Die Zeit der roten Khmer hat soviel Zerstörung und Tod über das Land gebracht. Irgendwie kam es mir nicht vollständig vor hier zu sein und nur die prunkvollen Bauten der Vergangenheit zu betrachten. Daher haben wir auch das War Museum besucht.

Das ist nicht unbedingt ein Ort für gute Laune, gehört aber zu der jüngeren Geschichte hier dazu. Geführt wird man von Veteranen, und es sind nicht die Kriegs-Ausstellungsstücke, sondern die geschriebenen Geschichten und die erschreckenden Bilder, die einen wirklich betroffen machen. 

Auch wenn die Wunden noch lange nicht verheilt sind, erlebt man in Siem Reap aber jede Menge Geschäftigkeit, Aufbruch und Lebensfreude. Und die Menschen begegnen uns mit soviel Herzlichkeit, dass völlig klar ist, dass dies sicher nicht der letzte Besuch in Kambodscha war. 

Im Zentrum der Stadt - rund um die Pub Street - pulsiert abends das Leben.  Vor allem die Straßenküchen laden zum Verweilen ein. Auf Plastikstühlen an langen Tischen mischen sich jung und alt, Touristen und Einheimische. Und lecker ist es!!!

 

Zahlen, Daten, Fakten

  • Ein Visum für Kambodscha erhältst Du direkt bei Einreise am Flughafen. Hierfür solltest Du passend 20 Dollar und ein Passbild dabei haben. 
  • Der Flug von Bangkok dauert ca. eine Stunde und kostet oft weniger als 50 Euro pro Person. Neben Hanoi und Saigon wird auch mehrmals die Woche Da Nang in Vietnam angeflogen. So bist Du in ca. zwei Stunden an der Küste Vietnams.
  • Für ca. 5 Dollar kommst Du per TukTuk vom Flughafen nach Siem Reap. 
  • Da Du eigentlich überall mit Dollar bezahlen kannst, lohnt sich das Geldwechseln nicht.
  • Regenzeit ist von Mai bis Oktober.
  • Tagestickets für Angkor kosten 20 Dollar, der 3-Tagespass 40 Dollar. Tickets, die nach 17h gekauft werden, gelten noch für den Folgetag.
  • Pina Colada wird hier ohne Sahne, dafür mit echtem Kokosnusswasser gemacht. Perfekt! 
  • Es gibt jede Menge feine, kleine und günstige Unterkünfte, die alle kurzfristig einen TukTuk-Fahrer für die Besichtigungen organisieren können. Wir haben in der ziemlich neuen Manual Villa gewohnt und uns extrem wohl und willkommen gefühlt. Zur Pub Street läuft man von hier keine zehn Minuten; besonders zu empfehlen ist die Jungle Bar am Anfang der Straße.

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Kommentare: 11
  • #1

    neni (Dienstag, 17 November 2015 21:56)

    wuah, die Bilder sind ja traumhaft :)

  • #2

    Tabitha (Samstag, 21 November 2015 14:44)

    Dankeschön, Nein! Und Du bist ja Asien-Kenner ;-)

  • #3

    Ralph Otten (Donnerstag, 10 Dezember 2015 21:55)

    Hui, da sind die von Angkor aber traumhafte Fotos gelungen. Wie heisst es so schön: Neid ist die schönste Form der Anerkennung :) In dem Sinne: voll Neidisch!

  • #4

    Tabitha (Freitag, 11 Dezember 2015 21:40)

    Das nehme ich als ganz großes Kompliment. Dankeschön!!!!

  • #5

    Claudia (Mittwoch, 20 Januar 2016 17:49)

    Alle schwärmen von den Fotos (die ohne Frage toll sind) aber mir gefällt dein Schreibstil auch echt gut :) sehr bildlich, die Gefühle kommen rüber und ich hätte mir auch ohne Fotos gut vorstellen können wie es dort war. Klingt jedenfalls so, als müsste ich dort auch bald mal hin :)
    Viele Grüße
    Claudia

  • #6

    Tabitha (Mittwoch, 20 Januar 2016 20:47)

    Liebe Claudia, das freut mich total. Manche Orte ziehen einen einfach so in ihren Bann. Und warum nicht gleich auf die Liste setzen ;-)?

  • #7

    Manuela (Dienstag, 29 März 2016 07:18)

    Hui, was für wundervolle Bilder :-) Ich kann mir immer wieder auf's Neue Bilder von Angkor Wat ansehen. Bis ich irgendwann selbst davorstehe ;-)

    LG Manuela

  • #8

    Tabitha (Dienstag, 29 März 2016 18:36)

    @Manuela: Jaaaa, das ging mir auch immer so! Das Wichtigste ist dann echt die Zeiten so zu planen, dass man nicht zu den ganz überlaufenen Zeiten da ist, damit noch ein bisschen von der mystischen Romantik bestehen bleibt.

  • #9

    Rena (Mittwoch, 20 April 2016 12:45)

    Wow - wunderbare Bilder! Da freu ich mich schon, nächstes Jahr auch mal wieder hin zu kommen!!! Zwar waren wir gerade im März wieder in Kambodscha - aber dieses Mal nicht in Siem Reap. Und ja - der Preah Khan hat mich auch total verzaubert - wir waren fast völlig alleine dort!

    Übrigens - das Visum on Arrival kostet inzwischen 30 US$ - mussten wir im März bei Anreise im Flughafen in Phnom Penh bezahlen ...

  • #10

    Stefan (Freitag, 07 Oktober 2016 14:03)

    Auf den Fährten von Lara Croft,.. Wer möchte da nicht auch mal hin? Kommt bei mir aufjedenfall mit auf die Liste, zumal der Weg nach Vietnam ja scheinbar nicht lange dauert und ich mich dann dort auch gleich begeistern lassen würde:)

  • #11

    Brigitte (Montag, 23 Januar 2017 10:40)

    Traumhafte Bilder, die mich an meine Reise zu den Tempeln erinnern. Es war einfach wahnsinnig aufregend und es gab so viel zu entdecken. Wir hatten einen tollen Fahrer, der eine super Route entgegen des Touristenstroms gewählt hat. Aber morgens früh zum Sonnenuntergang war es natürlich trotzdem super voll :) Ach, ich müsste doch noch mal wieder hinfahren!